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Impuls zum 5. Januar 2025

Zum 2. Sonntag im Jahreskreis

Von Gerold König, pax christi-Bundesvorsitzender, Langerwehe

… und das Wort ist Fleisch geworden
„… und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Vaters, voll Gnade und Wahrheit ….“ (Joh 1,14), so scheint mir, könnten die drei Weisen gesprochen haben, nachdem sie dieses Kind gefunden haben. Es war (ist auch heute noch) an der Zeit, dass endlich etwas passiert. Unrecht herrscht(e) auf der Erde, Unfriede, Willkür und Macht. Despoten herrsch(t)en mit Gewalt und Manipulation überall auf der Erde. Auch das Töten von Kindern schreckt(e) sie nicht ab, ihre Macht zu erweitern und zu herrschen über Mensch und Natur. Es war (ist) an der Zeit, dass sich etwas ändert. Die Sorge der Menschen war (ist) groß, dass selbst die Hoffnung zu Asche wurde (wird).

Lied: Unfriede herrscht auf Erden
Unfriede herrscht auf der Erde
Kriege und Streit bei den Völkern
und Unterdrückung und Fesseln
zwingen so viele zum Schweigen
Friede soll mit Euch sein

(Refrain) Friede für alle Zeit!
Nicht so, wie ihn die Welt Euch gibt,
Gott selber wird es sein

In jedem Menschen selbst herrschen
Unrast und Unruh ohn Ende
selbst wenn wir versuchen
Friede für alle zu schaffen

(Refrain) Friede soll mit Euch sein …

Lass uns in Deiner Hand finden
was Du für alle verheißen
Herr, erfülle unser Verlangen
gib Du uns selber den Frieden

(Refrain) Friede soll mit Euch sein …
Der Kometenstern
In einer solchen Zeit leuchtet irgendwo am Himmel ein Kometenstern auf. Viele Menschen haben ihn gesehen an vielen Flecken der Erde. Sie haben den Stern für eine Sonderbarkeit der Natur gehalten, sie haben sein Leuchten nicht beachtet. Sie haben weitergemacht wie bislang: Was soll sich schon ändern? Soll doch der Stern vom Himmel fallen, in Schutt und Asche aufgehen. Not und Armut, Unfriede, Streit und Hass werden doch bleiben. Der Stern leuchtet schön, hell und klar – einen gleißenden Schweif hinter sich herziehend. Er leuchtet auf die Menschen, auf die Kriege, auf Feindschaft und Betrug.  Drei Männer - Weise oder Könige – sehen ihn auch und denken nach: Dieser Stern muss eine Bedeutung haben. Noch nie hat ein Komet so lange, so hell und so klar gestrahlt. Will Gott uns etwas sagen? Der Stern – ein Zeichen? – ein stummer Ruf. Es muss etwas passieren! Passiert gerade etwas?

Lied: Am Himmel strahlt ein Stern
Wenn Zweifel und Angst dich bedrängen
dann gebe Dein Glaube Dir halt
(Refrain) Und der Segen Gottes bleibe alle Zeit bei Dir 
Er sei unter deinen Füssen, er sei über Dir 
Er sei stets in Deinem Herzen, sei der, der mit dir geht 
Am Himmel strahlt ein Stern, der dafür steht
Wo Mutlosigkeit dich begleitet
sei Hoffnung im Dunkeln Dein Licht  
(Refrain) Und der Segen Gottes …
Verlierst du die Stärke, den Boden
sei Liebe der Fels, der dich trägt
(Refrain) Und der Segen Gottes …

Aus den Evangelien Jesaja 60, 1-6 und Johannes 1,1-18
Steh auf, werde Licht, denn es kommt dein Licht / und die Herrlichkeit des Herrn steht strahlend über dir
Denn sieh, Finsternis bedeckt die Erde / und Dunkel die Völker
doch über dir geht strahlend der Herr auf / seine Herrlichkeit erscheint über dir
Nationen wandern zu deinem Licht / und Könige zu deinem strahlenden Glanz
Erhebe deine Augen ringsum und sieh / sie alle versammlen sich – kommen zu dir
Deine Söhne kommen von Fern / deine Töchter werden auf der Hüfte sicher getragen
Da wirst du schauen und strahlen / Dein Herz wird erbeben und sich weiten.
Denn die Fülle des Meeres wendet sich dir zu / der Reichtum der Nationen kommt zu dir.
Eine Menge von Kamelen bedeckt dich / Hengste aus Midian und Effa.
Aus Saba kommen sie alle / Gold und Weihrauch bringen sie / 
und verkünden die Ruhmestaten des Herrn:  (Jesaja,60,1-6)

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott … Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst …
und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit … Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht:“ (Johannes 1, 1-18

Es muss etwas passieren! Passiert gerade etwas? Die drei Weisen haben den Stern gesehen. Ihnen bedeutet er etwas. Sie wissen nicht was, sie wissen nur: Es ist etwas passiert! Sie haben den Stern gesehen und ihnen war klar: Irgendwo muss ein König geboren worden sein. Also sind sie aufgebrochen und dem Stern gefolgt. 
Wie lange der Weg, den sie gegangen sind, war, kann man nur erahnen. Wie lange geht man vom Morgenland nach Bethlehem? Ein Leben lang? Mein Leben lang, dein Leben lang! Ganz schön mutig von denen, einfach so loszulaufen und dem Stern zu folgen: Ob er sie durch viele Lebenssituationen, Orte des Lebens geführt hat?
Das bringt mich zum Nachdenken: Welchem Stern folge ich? Welche Orte habe ich in meinem Leben besucht? 
Welche Erfahrungen habe ich dort gemacht? Wie sind mir die Menschen auf meinem Weg begegnet? Wie bin ich ihnen begegnet? Was habe ich auf meinem Weg schon alles erlebt, gedacht, gefühlt? Welche Menschen habe ich unterwegs kennengelernt? Wen durfte ich Freund oder Freundin nennen? Wer wollte mir nicht Gutes? Wie habe ich reagiert?

Je länger mein Leben andauert, je mehr Situationen kommen mir in den Sinn, die mich geprägt, verändert haben. Dem Stern folgend, auf dem Weg sein. Mit den drei Weisen durchlaufe ich den weiten Weg hin zu dem, der das Wort ist. Am 6. Januar feiern wir das Fest der drei hl. Könige, der Sterndeuter, der Sternsinger. 

In der Geschichte sind sie angekommen, haben das Ziel erreicht: Sie haben das Kind gefunden, in einer Krippe in einem Stall. Trotz der Armseligkeit des Kindes haben sie erkannt, dass es ein (der) König sein muss: Der Erlöser, der Retter, der Friede: pax christi. Das Kind, dessen Leben noch vor ihm liegt.

Wir kennen die Geschichte, wir wissen, wie es weitergeht. Er geht den Weg des Widerstandes, des gewaltfreien Widerstandes. Er versucht, den Menschen klarzumachen, dass es auch anders geht. Gemeinsam. Wir wissen, wie die Geschichte, seine Geschichte enden wird – am Kreuz. Die drei Weisen zogen mit der Weihnachtsbotschaft: !Friede! den Menschen auf Erden“ auf einem anderen Weg zurück nach Hause zurück.

Was machen wir mit dieser Geschichte? Nehmen wir die Weihnachtsbotschaft, die Friedensbotschaft mit in unserem Rucksack auf der Wanderung durch unser Leben, dem Stern nachfolgend? Die Geschichte endet nicht an der Krippe, das wissen wir. Wir gehen den Weg, unseren Weg weiter. Nach der Geschichte der drei Weisen, die dem Weg des Sternes gefolgt sind, weiß ich, dass mich mein Leben noch an viele Orte und in viele Begegnungen führen wird. Ich weiß, dass ich Verantwortung trage, diese Weihnachtsbotschaft vom Frieden in der Welt, weiterzugeben.  Ich weiß jetzt, dass etwas passiert ist und ich verstehen lerne, dass noch viel passieren muss, damit die Menschen den Stern erkennen und sich auf den Weg machen und sich den Fragen des Lebens stellen. So wird aus der Geschichte von den Sterndeutern meine Geschichte, die ich jeden Tag weiterschreiben kann und will.

Lied: Seht Ihr unsern Stern dort stehen
Seht Ihr unsern Stern dort stehen, 
helles Licht in dunkler Nacht
Hoffnung auf ein neues Leben
hat er in die Welt gebracht

Gloria in excelsis deo / gloria in excelsis deo

Menschen ohne Haus und Habe
atmen plötzlich wieder auf
denn ein Kind ist uns geboren;
Welten ändern ihren Lauf
Goria in excelsis deo / gloria in excelsis deo
Weil wir neues Leben suchen
darum folgen wir dem Stern
sammeln Gaben, singen Lieder
für uns Menschen, für den Herrn

Gloria in excelsis deo / gloria in excelsid Deo

Segen
Wir folgen dem Stern durch ein neues Jahr, an viele Orte, durch Dick und durch Dünn, durch Höhen und Tiefen, durch Freude, Trauer und Leid.
Wir folgen ihm auf dem Weg zum Frieden, in dem Bewusstsein, dass unsere Hoffnung nicht zu Asche wird
Für diesen Weg, der nicht einfach ist und auch nicht einfach werden wird,
erbitten wir den Segen Gottes:
Der Segen Gottes bleibe alle Zeit bei uns ,
Er sei stets in unseren Herzen, sei der, der mit uns geht
Verlieren wir die Stärke, den Boden unter den Füßen:
sei Liebe der Fels, der uns trägt
Am Himmel strahlt ein Stern, der dafür steht.

So segne uns der 
Vater
der Sohn und 
die heilige Geistkraft
Seit behütet auf Eurem Weg durch das Jahr 2025